Glaubenssätze sind wie unsichtbare Wegbegrenzungen, die unseren Lebensweg lenken – oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Sie bestimmen, wie wir denken, fühlen und handeln. Doch was, wenn diese Wegbegrenzungen uns zurückhalten? Was, wenn sie uns daran hindern, uns voll zu entfalten?
„Egal ob du glaubst, du kannst es, oder du kannst es nicht, du wirst recht haben.“ – Dieser Satz, oft Henry Ford zugeschrieben, zeigt uns, welche Macht Glaubenssätze auf unser Leben haben können.
Was genau sind Glaubenssätze und wie beeinflussen sie unser Leben? Noch wichtiger: Wie kannst du sie verändern, um ein erfüllteres Leben zu führen? In diesem Artikel möchte ich die ersten Schritte der Veränderung mit dir gehen. Nach jedem Abschnitt stelle ich dir eine Frage. Nimm dir die Zeit, sie zu beantworten. Vielleicht beendest du diesen Artikel mit weitaus mehr als nur einem Aha-Moment – vielleicht hast du bereits die ersten Schritte in Richtung einer Veränderung gemacht.
Was sind Glaubenssätze?
Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen oder Annahmen, die wir als wahr ansehen und die unser Denken, Fühlen und Verhalten maßgeblich beeinflussen. Sie entstehen durch persönliche Erfahrungen, Erziehung, kulturelle Prägungen und gesellschaftliche Einflüsse. Glaubenssätze formen unsere Sicht auf die Welt und auf uns selbst und bestimmen, wie wir auf Herausforderungen reagieren, welche Ziele wir uns setzen und ob wir an uns glauben.
Frage: Kennst du so einen Glaubenssatz, der dich in deinem Leben begleitet?
Wie entstehen Glaubenssätze?
Glaubenssätze setzen sich im Laufe unseres Lebens fest, indem Sie durch bestimmte Erfahrungen, Verallgemeinerungen oder Interpretationen immer wieder bestätigt werden. Ein einmaliges Erlebnis reicht selten aus, um einen Glaubenssatz zu entwickeln. Vielmehr müssen diese Überzeugungen durch wiederholte Bestätigung und Wiederholung verfestigt werden. Dies kann durch uns selbst oder von außen geschehen. Unser Gehirn formt mit der Zeit und durch wiederholte Bestätigung neuronale Verbindungen – unsere Glaubenssätze. Um dies zu veranschaulichen, können wir uns diese Verbindungen als einen Pfad vorstellen. Je häufiger wir diesen anfangs noch wenig genutzten Pfad beschreiten, desto fester wird er. Mit der Zeit wächst auf dem Pfad keine Vegetation mehr, sondern daneben, wodurch eine klare Begrenzung entsteht. Dieser nun gut ausgetretene Pfad symbolisiert unsere erlernten Überzeugungen. Diese Überzeugungen oder Glaubenssätze prägen unser Denken und Handeln, oft ohne dass wir es bewusst wahrnehmen – denn wir bewegen uns auf einem Pfad, den wir möglicherweise über lange Zeit mühsam angelegt haben.
Frage: Wo bist du im Laufe deines Lebens immer wieder auf Aussagen gestoßen, die schließlich zu deinen Glaubenssätzen geworden sind? An wie viele solcher Momente kannst du dich erinnern? Kam die Bestätigung von außen, von anderen Menschen, oder auch von innen, durch deine eigenen Gedanken und Erfahrungen?
Positive und negative Glaubenssätze
Nicht alle Glaubenssätze sind gleich. Wir unterscheiden zwischen positiven und negativen Glaubenssätzen. Positive Glaubenssätze, wie „Ich schaffe alles, was ich mir vornehme“, unterstützen uns und geben uns Kraft, während negative Glaubenssätze, wie „Ich bin nicht gut genug“, uns zurückhalten und unser Selbstvertrauen schwächen.
Frage: Hast du zu Beginn des Artikels einen positiven, stärkenden Glaubenssatz gewählt oder einen, der dich hemmt?
Die Wegbegrenzung und wie Glaubenssätze uns steuern
Um die Entstehung, Steuerung und Begrenzung noch einmal zu vertiefen und zu verdeutlichen, möchte ich auf die Geschichte „Der kleine Zirkuselefant“ nach Jorge Bucay zurückgreifen. In der Geschichte geht es um einen kleinen Elefanten, der im Zirkus geboren wird. Da sich niemand um das Elefantenbaby kümmern kann, wird der kleine Elefant an einen Pflock gebunden und daran gehindert, sich frei zu bewegen. Ihm bleibt ein geringer Radius, in dem er lernt zu leben. Auch als er im Laufe der Jahre größer und kräftiger wird, bleibt er auf dem ihm vertrauten, engen Pfad.
Wie oft geht es uns ähnlich? Gefangen in unseren eigenen Glaubenssätzen, bewegen wir uns nur in dem kleinen Radius, den wir uns selbst gesteckt haben. Häufig funktionieren wir wie der kleine Elefant am Pflock – unsere fest verankerten Überzeugungen und Verhaltensmuster steuern uns, ohne dass wir es aktiv bemerken. Dies führt dazu, dass wir immer wieder in die gleichen Muster zurückfallen und so unsere Glaubenssätze unbewusst weiter stärken.
Negative Glaubenssätze: Der unsichtbare Saboteur
Negative Glaubenssätze sind besonders arglistig. Sie beeinflussen nicht nur unser Handeln, sondern auch unsere Wahrnehmung und Entscheidungen. Diese Überzeugungen hindern uns daran, unser volles Potenzial auszuschöpfen und positive, neue Erfahrungen zu machen. Leider gibt es keine einfache „Löschtaste“, um sie zu entfernen. Gedanken und Erinnerungen sind zu komplex, um sie einfach zu ersetzen.
Frage: Welche Auswirkungen hat dein Glaubenssatz auf dein Leben? Wie gehst du in bestimmten Situationen mit deinem Glaubenssatz um? Gehe an dieser Stelle auch gerne zu meinem Artikel über Achtsamkeitselemente.
Veränderung ist möglich: Dein Weg zu neuen Glaubenssätzen
Die gute Nachricht ist: Du kannst deine Glaubenssätze verändern! Es erfordert jedoch Bewusstsein, Geduld und den Willen, alte Muster zu durchbrechen. Den ersten Schritt bist du jetzt schon gegangen – du hast mindestens einen bestehenden Glaubenssatz identifiziert. Falls du zu Beginn des Artikels noch keinen Glaubenssatz ausgewählt hast, nimm dir jetzt einen Moment Zeit, um dies nachzuholen.
Frage: Welche Überzeugungen halten dich zurück?
Wir bleiben an dieser Stelle bei den negativen Glaubenssätzen, da wir die uns stärkenden Glaubenssätze nicht verändern möchten, sondern die, die uns das Leben schwer machen. Es geht darum, aus unserer Kopfortzone herauszutreten und bewusst neue Wege zu gehen – Wege, die dich zu deinem wahren selbst führen.
Frage: Bist du bereit, deine negativen Glaubenssätze loszulassen und dein Leben nachhaltig zu verändern?
Starte deine Veränderung
Du hast auf die letzte Frage mit „JA“ geantwortet? Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, die nächsten Schritte anzugehen. Bevor wir beginnen, deinen Glaubenssatz umzuwandeln und neue Wege zu entdecken, geht es zunächst darum, das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es keine einfache „Löschtaste“ für hinderliche Glaubenssätze gibt. Unsere neuronalen Verbindungen im Gehirn sind stark – vor allem, wenn wir bestimmte Überzeugungen schon seit Jahrzehnten leben.
Der nächste Schritt ist die Akzeptanz. Akzeptiere, dass dein Glaubenssatz eine Aufgabe hatte und dich über lange Zeit begleitet hat. Jetzt darfst du ihn in den wohlverdienten Ruhestand schicken.
Frage: Wie möchtest du deinen alten Glaubenssatz verabschieden? Was könnte an seine Stelle treten? Was möchtest du neu in dein Leben einladen?
Zu Beginn des Artikels habe ich erwähnt, dass du möglicherweise einen AHA-Moment erleben oder den ersten Schritt in Richtung deiner persönlichen Veränderung machen wirst. Hast du vielleicht schon damit begonnen, dich der Veränderung deines Glaubenssatzes zu stellen? Es ist ein Prozess, der dir mehr Selbstbewusstsein, innere Freiheit und ein erfüllteres Leben schenken kann. Jeder kleine Schritt in Richtung der gewünschten Veränderung bringt dich näher an ein Leben, das deinem wahren Selbst entspricht und in dem du deine Zeit so verbringst, wie es für dich wirklich stimmig ist.
Frage: Bist du neugierig, wie dieser Weg weitergehen könnte? Wenn ja, melde dich gerne bei mir.
Auf deinem Weg der Veränderung könntest du an einen Punkt gelangen, an dem es schwer wird, alleine weiterzukommen – ein Moment, in dem Unterstützung wichtig ist. In solchen Phasen bin ich mit meinen Coachings für dich da, um dich gezielt zu begleiten und den Veränderungsprozess zu erleichtern.
Wenn du dem Alltag entfliehen und in Ruhe die ersten Schritte deiner persönlichen Veränderung gehen möchtest, dann schaue dir gerne auch mein Angebot an Coaching-Reisen auf Madeira an.
Unsicher, welches Format für dich das richtige ist? In einem ersten Kennenlerngespräch können wir das gemeinsam herausfinden. Wenn du bereit bist, mehr Veränderung in dein Leben zu bringen, freue ich mich darauf, von dir zu hören.